Klimaschutzmanager

Aufgaben, Ausbildung, Förderung & Co.

Kommunen sind Akteure und Impulsgeber für wirkungsvollen Klimaschutz. Immer mehr setzen für das Planen und Umsetzen von Klimaschutzmaßnahmen auf kommunale KlimaschutzmanagerInnen. Hier erfahren Sie, mit Hilfe welcher Förderungen Kommunen eine Klimaschutzmanager-Stelle schaffen können und welche Aufgaben ein Klimaschutzmanager hat.

Bund und Land fördern Klimaschutzmanager

Welche Förderung können Kommunen für die Stelle eines Klimaschutzmanagers nutzen?

Dank bundesweiter und landesweiter Förderungen können sich Kommunen die Stelle eines Klimaschutzmanagers mit bis zu 100 Prozent der Personalkosten fördern lassen. Im Einzelnen stehen diese Förderprogramme zur Verfügung:

Bundesweite Förderung durch die Kommunalrichtlinie

Über die Bundesförderung der Kommunalrichtlinie „Erstellung von Klimaschutzkonzepten und Einsatz eines Klimaschutzmanagements“ lässt sich die Stelle eines Klimaschutzmanagers in Kommunen fördern. Für eine neue geschaffene Stelle übernimmt der Bund 70 Prozent der Personalkosten für 24 Monate. Für finanzschwache Kommunen oder Antragsteller aus Braunkohlegebieten beträgt die Förderquote sogar 90 Prozent. In Thüringen zählt das Altenburger Land zu diesen Braunkohlegebieten. Als finanzschwach gelten Kommunen, wenn sie an einem Hilfs- oder Haushaltssicherungsprogramm des Landes teilnehmen oder wenn ihnen die Finanzschwäche durch die Kommunalaufsicht bestätigt wird.

Soll eine bereits bestehende Stelle als Klimaschutzmanager gefördert werden, können Kommunen innerhalb der Kommunalrichtlinie den Förderschwerpunkt „Anschlussvorhaben Klimaschutzmanagement“ nutzen. Der Bund übernimmt in diesem Fall 40 Prozent der Personalkosten für einen Zeitraum von 36 Monaten. Für finanzschwache Kommunen oder Antragsteller aus Braunkohlegebieten beträgt die Förderquote 60 Prozent. 

Thüringer Landesförderung Klima Invest

In Thüringen kann zusätzlich das landeseigene Förderprogramm „Klima Invest - Kommunale Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsmaßnahmen“ genutzt werden, um sich als Kommune die Stelle eines Klimaschutzmanagers fördern zu lassen. Das Landesprogramm des Thüringer Umweltministeriums übernimmt bis zu 60 Prozent der Personalkosten für einen Zeitraum von bis zu 36 Monaten.

Thüringer Klimapakt nutzen

Unser Tipp: Die Kommunen und Landkreise in Thüringen erhalten über den Thüringer Klimapakt für die Jahre 2023 und 2024 Schlüsselzuweisungen entsprechend ihrer Einwohnerzahl für Investitionen in Klimaschutz und Klimaanpassung. Diese Mittel können sie als Eigenmittel einsetzen, um den kommunalen Eigenanteil zu den oben genannten Förderungen bereitzustellen.

Lassen sich Kommunalrichtlinie und Klima Invest koppeln?

Die bundesweite und die landeseigene Förderung lassen sich kombinieren. Allerdings sind hierbei einige Regeln zu beachten: Maximal 90 Prozent Förderung durch die bundesweite Kommunalrichtlinie plus 60 Prozent Förderung durch das landesweite Programm Klima Invest ergibt nicht eine Gesamtförderquote von 150 Prozent. Das wäre zu schön. Die Kommunalrichtlinie fordert von Kommunen einen Eigenanteil von mindestens 15 Prozent bzw. mindestens 10 Prozent für finanzschwache Kommunen. Im Klartext heißt das: Der kommunale Eigenanteil für eine Klimaschutzmanager-Stelle beträgt derzeit zwischen 10 und 15 Prozent. Dieser kann zum Beispiel über eine Schlüsselzuweisung aus dem Thüringer Klimapakt nachgewiesen werden, da diese Gelder als Eigenmittel für die Kommune angerechnet werden können.

Lohnt sich ein Klimaschutzmanagement für die Kommune?

Das Forschungsvorhaben „Wirkungspotenzial kommunaler Klimaschutzmaßnahmen“ hat die Auswirkungen eines Klimaschutzmanagements in Kommunen untersucht. Ergebnis: Kommunen mit Klimaschutzmanagement setzen mehr geförderte Klimaschutzvorhaben um, vervielfachen das Fördervolumen für Klimaschutz und erzielen eine deutlich höhere Treibhausgasminderung. Das Umweltbundesamt (UBA) hat die Ergebnisse in der Broschüre Klimaschutzmanagement und Treibhausgasneutralität in Kommunen zusammengefasst.

 

Nutzen Sie diese finanzielle Unterstützung von Bund und Land, damit ihre Kommune bei der Zukunftsaufgabe Klimaschutz keine Chance verpasst. Weitere Informationen zur Förderung und zum kommunalen Klimaschutzmanagement erhalten Sie bei der ThEGA. Wir beraten Sie gerne.

Ansprechpartner

Ansprechpartner

Frank Roman Leipe

Projektleiter

Beispiel Nordhausen - So arbeitet ein Klimaschutzmanager

Nordhausen will klimaneutral werden. Johannes Götting ist seit 2016 der Klimaschutzmanager der Stadt. Im Video berichtet er von seinen Aufgaben und Projekten. Oberbürgermeister Kai Buchmann sagt, wie Nordhausen vom kommunalen Klimaschutzmanagement profitiert, wie die Stadt die Stelle des Klimaschutzmanagers finanziert und welche Förderung die Kommune dafür genutzt hat.

Was macht ein Klimaschutzmanager?

Welche Aufgaben hat ein Klimaschutzmanager?

KlimaschutzmanagerInnen sorgen dafür, dass die Klimaschutzziele der Kommune umgesetzt werden. Sie koordinieren zwischen Politik, Unternehmen und Bürgern und initiieren Klimaschutzmaßnahmen innerhalb der kommunalen Verwaltung und in der Kommune. Dabei geht es vor allem darum, Energie einzusparen und gleichzeitig die erneuerbaren Energien ausbauen, um die Kommune in Richtung Klimaneutralität zu bringen. Durch Veranstaltungen und Informationsmaterialien erhöhen Klimaschutzmanagerinnen und -manager die Akzeptanz für ihre Maßnahmen.

Sie wollen es genauer wissen? In diesem Video spricht der Klimaschutzmanager aus dem Thüringer Ilm-Kreis über seine Aufgaben und seine Arbeit.

Welche Ausbildung braucht ein Klimaschutzmanager?

Für die vielfältigen Aufgaben eines Klimaschutzmanagers gibt es nicht den einen Abschluss oder eine bestimmte Ausbildung.  Eine gute Voraussetzung für den Job sind Abschlüsse in Stadtplanung, Umweltwissenschaften, Ingenieurwissenschaften oder Nachhaltigkeitsmanagement. Zudem sind Kenntnisse der Öffentlichkeitsarbeit von Vorteil, jedoch keine Bedingung für einen Einstieg in den Beruf.

Was bringt ein Klimaschutzmanager für die Kommune?

Durch Klimaschutzmaßnahmen spart die Kommune Energie und nutzt mehr Erneuerbare Energien. Das entlastet den kommunalen Haushalt auf Dauer. KlimaschutzmanagerInnen akquirieren zudem Fördermittel für die Kommune - oft sind diese um ein Vielfaches höher als die eigenen Personalkosten. Durch den Austausch und die Vernetzung mit anderen KlimaschutzmanagerInnen – zum Beispiel im Netzwerk kommunaler Klimaschutz Thüringen  – stellt die Kommune auch sicher, beim wichtigen Thema Klimaschutz stets auf dem aktuellen Stand zu sein. Eine eigene Stelle für kommunales Klimaschutzmanagement bündelt zudem das Wissen in diesem Bereich, entlastet andere Ämter und erhöht die Akzeptanz für Klimaschutz innerhalb und außerhalb der Verwaltung. 

Das Netzwerk der KlimaschutzmanagerInnen macht sich gemeinsam stark für wirksamen Klimaschutz vor Ort.

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In kleineren und mittleren Kommunen ist die Straßenbeleuchtung oft für mehr als die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs der öffentlichen Hand verantwortlich. Wir beraten Thüringer Kommunen herstellerneutral bei der Optimierung der Straßenbeleuchtung.

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Durch Transparenz beim Energieverbrauch und geringinvestive Maßnahmen können in kommunalen Liegenschaften die Energiekosten und CO2-Emissionen dauerhaft reduziert werden. Mit unseren Angeboten rund um das kommunale Energiemanagement (kEM) unterstützen wir Sie dabei.

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Kontakt aufnehmen

Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)

Mainzerhofstraße 10
99084 Erfurt
Telefon: 0361 5603-220
E-Mail: info@thega.de

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