Energiesparen durch Abwärme

Beratung und Studien für Projekte in Thüringen

Bei vielen thermischen und mechanischen Prozessen entsteht Abwärme. Wenn Unternehmen diese Abwärme nutzen, sinken Energieverbrauch und Energiekosten. Die ThEGA hilft, diesen Wettbewerbsvorteil zu nutzen.

Abwärme besser nutzen in Thüringen

Ob Porzellan gebrannt wird, Motoren laufen oder Metall bei hohen Temperaturen bearbeitet wird – viele Thüringer Unternehmen produzieren Wärme als Nebenprodukt ihrer Produktionsprozesse. Nach ThEGA-Berechnungen liegt das Abwärmepotenzial in Thüringen bei etwa 4.000 Gigawattstunden.

Unternehmen können die Abwärme innerbetrieblich nutzen oder die Wärmeüberschüsse an Dritte abgeben. Beide Varianten erfordern in der Regel einen hohen Aufwand in der Projektvorbereitung und in der Abstimmung der beteiligten Akteure. Deshalb konnten in Thüringen bislang nur wenige Abwärmeprojekte umgesetzt werden. Dieses Potenzial für den Klimaschutz will die ThEGA heben. Gemeinsam mit Thüringer Unternehmen und Kommunen sowie mit Energieversorgern und Projektentwicklern machen wir uns stark für das Einspeisen von Abwärme in Nah- und Fernwärmenetze.

Unseren Angebote und Leistungen sind:

  • Unterstützung und Beratung beim Abschätzen von Abwärmepotenzialen
  • Aufzeigen von Optionen, wie sich Abwärme wirtschaftlich nutzen lässt
  • Information und Beratung zu Fördermitteln
  • Erstellen von Machbarkeitsstudien zur Abwärmenutzung
  • Informieren, Initiieren und Moderieren von Projekten zur Abwärmenutzung an Dritte, z.B. Verkauf von Abwärme an Wohnungsgesellschaften, Energieversorger oder andere Firmen

Ansprechpartner

Ansprechpartner

Anton Wetzel

Projektleiter
Ansprechpartner

Thomas Wahlbuhl

Bereichsleiter

Vorteile der Nutzung von Abwärme

  • Nutzen von Abwärme verursacht keine zusätzlichen CO₂-Emissionen
  • Energieverbrauch und –kosten im Unternehmen sinken
  • Rückkühlprozesse reduzieren sich oder entfallen komplett
  • Thermische Kälte kann CO₂-frei erzeugt werden
  • CO₂-freie Stromerzeugung ist möglich
  • Bei Einspeisung in Wärmenetze entsteht zusätzliche Einnahmequelle
  • Mit der Einspeisung in Wärmenetze verbessert sich die CO₂-Bilanz der Fernwärme und trägt zur Dekarbonisierung des Gebäudebestandes bei

Abwärmekataster im Energieatlas Thüringen

Abwärmequellen in Thüringen finden und nutzen

Das Abwärmekataster im Energieatlas erfasst Abwärmequellen in Thüringen und macht deren räumliche Verteilung sichtbar. Thüringer Unternehmen können so auf eigene Wärmepotenziale hinweisen und diese an potenzielle Nutzer verkaufen. Das können zum Beispiel Wohnungsunternehmen, Energieversorger oder andere Gewerbebetriebe sein. Zusätzlich können die Abwärmedaten des Katasters für die energetische Entwicklung von Kommunen und Quartieren genutzt werden, um eine klimafreundliche Wärmeversorgung zu planen. Das Abwärmekataster ist im Energieatlas im Bereich Wärme unter der Rubrik Potenzial zu finden.

Abwärmekataster nutzen

Förderungen für die Nutzung von Abwärme

Passende Förderung von Land und Bund sowie weitere Unterstützungsangebote finden

  • KfW-Programm Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft (295)

    Das Programm richtet sich an Unternehmen in Deutschland. Kredite und Tilgungszuschüsse mit bis zu 30 Prozent Förderung für interne und externe Abwärmenutzung; plus 10 Prozent Bonus für KMU. Gefördert werden Beratung und Investitionen in die Modernisierung, die Erweiterung oder den Neubau von Anlagen zur Vermeidung oder Nutzung von Abwärme:

    • Anlagen zur Abwärmenutzung oder Wärmerückgewinnung aus Abwasser
    • Dämmung von industriellen Anlagen oder Anlagenteilen
    • Einbindung der Abwärme zur Bereitstellung von Wärme inklusive aller hierfür erforderlichen Maßnahmen an der Anlagen- oder Gebäudetechnik
    • Einspeisung in Wärmenetze inklusive der Verbindungsleitungen
    • Maßnahmen zur Verstromung von Abwärme (z.B. ORC-Technologie)

    In der neuformierten Förderrichtlinie sind „Modul 1: Querschnittstechnologien“ und „Modul 4: Energiebezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen“ für Maßnahmen zur Abwärmenutzung relevant. Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie auf der KfW-Website.

  • BAFA-Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft

    Das Programm richtet sich an Unternehmen in Deutschland. Kredite und Tilgungszuschüsse mit bis zu 30 Prozent Förderung für interne und externe Abwärmenutzung; plus 10 Prozent Bonus für KMU. Gefördert werden Beratung und Investitionen in die Modernisierung, die Erweiterung oder den Neubau von Anlagen zur Vermeidung oder Nutzung von Abwärme:

    • Anlagen zur Abwärmenutzung oder Wärmerückgewinnung aus Abwasser
    • Dämmung von industriellen Anlagen oder Anlagenteilen

    In der neuformierten Förderrichtlinie sind „Modul 1: Querschnittstechnologien“ und „Modul 4: Energiebezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen“ für Maßnahmen zur Abwärmenutzung relevant. Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie auf der BAFA-Website.

  • BAFA-Bundesförderung für Kälte- und Klimaanlagen

    Das Programm richtet sich an Unternehmen, gemeinnützige Organisationen, Kommunen, kommunale Gebietskörperschaften, Zweckverbände und Eigenbetriebe, Hochschulen und Schulen, Krankenhäuser sowie kirchliche Einrichtungen, unabhängig von der Gewinnerzielungsabsicht.

    Gefördert werden u.a. klimafreundliche stationäre Kälte- und Klimaanlagen sowie Wärmepumpen. Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie auf der BAFA-Website.

ThEGA-Projekte in Thüringen

Nutzung von Abwärme im Stahlwerk Unterwellenborn

Stahlwerk in Unterwellenborn

Das thüringenweit einmalige Projekt soll dafür sorgen, dass die Abwärme aus dem Stahlwerk tausende Haushalte der Region mit Wärme versorgt. Zunächst hat eine Machbarkeitsstudie ermittelt, wie sich die überschüssige Wärme zu bezahlbaren Kosten und bei laufender Produktion nutzen lässt. Aktuell laufen Abstimmungen mit den örtlichen Energieversorgern und Wohnungsunternehmen. Das Projekt kann realisiert werden, wenn es für den Bau einer zehn Kilometer langen Wärmeleitung eine Risikoübernahme durch den Bund gibt. Die umfangreichen Abstimmungen dafür haben bereits begonnen.

Luftbild Leistenfabrik Heberndorf

Leistenfabrik in Heberndorf

In der Heberndorfer Leistenfabrik fallen jährlich etwa 13.500 Tonnen Holzfaserspäne an. Diese werden in einer Feuerungsanlage (3,75 MW thermische Leistung) und einer ORC-Anlage mit 500 kW elektrischer Leistung zur Stromerzeugung und Beheizung der Produktionsgebäude genutzt. Die Strommenge deckt etwa 50 Prozent des Eigenbedarfs ab. Das Unternehmen reduziert so seine Stromkosten um 500.000 Euro jährlich, die ORC-Anlage amortisiert sich nach sechs Jahren. 20 Prozent des erzeugten Stromes werden ins öffentliche Netz eingespeist. Um die Unabhängigkeit von steigenden Stromkosten zu erhöhen und CO2-Bilanz zu verbessern, ist 2021 eine PV-Anlage mit 750 kWp in Betrieb gegangen. An der ORC-Anlage fallen nach Nutzung für die Heizung des Unternehmens weiterhin große Abwärmemengen an. Diese könnten mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes zur Beheizung des Ortes Heberndorf genutzt werden, Planungen hierzu gibt es bereits.

 

Wussten Sie schon?

4000 Gigawattstunden beträgt das Abwärmepotenzial in Thüringen.
500000 Haushalte könnten dadurch mit Wärme versorgt werden.
419 Thüringer Abwärmequellen sind im Abwärmekataster erfasst.

Stand: Abwärmequellen im Kataster: 2016; Potenziale: 2018
Quelle: ThEGA, Thüringer Landesanstalt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz

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Kontakt aufnehmen

Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)

Mainzerhofstraße 10
99084 Erfurt
Telefon: 0361 5603-220
E-Mail: info@thega.de

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