Analyst und Datenlieferant für die Energiewende
Eine wichtige Aufgabe der Landesenergieagentur ist es, Informationen und Zahlen rund um die Energiewende bereitzustellen und dieses Wissen Kommunen, Verwaltungen, Unternehmen und Wissenschaft zu vermitteln. Zunächst standen dabei einzelne Energietechniken im Fokus, heute sind es vor allem Gesamtbetrachtungen des Energiesystems.
Die vordringliche Aufgabe der ThEGA zu Beginn ist es gewesen, die Potenziale für verschiedene erneuerbare Energien in Thüringen zu ermitteln. Es ging darum, Informationen zu beschaffen und fachliche Aussagen zu Fragen wie diesen zu treffen: Wo befinden sich in Thüringen natürliche Hohlräume unter der Erdoberfläche, um Gasspeicher zu errichten? Kann Erdwärme durch die Umnutzung alter Bergbauanlagen oder Tunnelsysteme kostengünstig verwertet werden? Sind Thüringer Pumpspeicherwerke geeignet, um Strom aus erneuerbaren Energien wirtschaftlich sinnvoll zu speichern?
Kartograf der Thüringer Energiewende
In den Anfangsjahren lag der Arbeitsschwerpunkt der ThEGA entsprechend auf dem Beschaffen von Zahlen und Informationen zu einzelnen Energietechniken. Die ThEGA hat sich so zum Kartografen der Thüringer Energiewende entwickelt und Potenziale und mögliche Standorte für verschiedene Energieinfrastrukturen im Freistaat systematisch ermittelt und abgebildet. Im Auftrag des Thüringer Wirtschaftsministeriums hat die ThEGA beispielsweise 2012 eine Potenzialanalyse zur Tiefen-Geothermie veröffentlicht. Sie zeigt, wie durch den Bau von fünf Tiefen-Geothermie-Anlagen insgesamt 50.000 Haushalte mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt und die Anlagen gemeinsam mit Stromversorgern gebaut werden könnten.
Von Einzelpotenzialen zum ganzheitlichen Energiesystem
Die Analysen der Anfangsjahre hatten vor allem die Potenziale einzelner erneuerbarer Energien im Blick. Inzwischen hat sich die Energiewende und mit ihr die ThEGA weiterentwickelt. Heute stehen bei den Analysen meist ganzheitliche Betrachtungen im Vordergrund: In einer neuen Studie gibt die ThEGA zum Beispiel Antworten auf die Frage, wie das Thüringer Energiesystem im Jahr 2040 aussehen kann und was es kosten wird. Dabei wird auch auf die Daten der ersten Jahre zurückgegriffen, indem zum Beispiel untertägige Speicher für Wasserstoff oder erneuerbare Gase bei der Modellierung des Energiesystems bereits mitgedacht und mitgerechnet werden. Generell liegt der Fokus heute zumeist darauf, wie verschiedene Energietechniken zusammengebracht und als Gesamtsystem modelliert werden können. Denn für das Gelingen der Energiewende ist das Zusammenspiel der verschiedenen Sektoren des Energiesystems ein entscheidender Faktor.
Thüringer Wasserstoffstrategie
Diese so genannte Sektorkopplung, also die Verzahnung von Strom, Wärme, Mobilität und Industrie, ist auch Bestandteil der Thüringer Wasserstoffstrategie, die aktuell von der ThEGA erstellt wird. Damit soll der Auf- und Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft in Thüringen forciert, wirtschaftliche Chancen genutzt und qualifizierte Jobs geschaffen werden. Die Studie hilft, mögliche Thüringer Wasserstoffaktivitäten und Akteure zu identifizieren sowie regionale Schwerpunkte für das Erzeugen und Nutzen von Wasserstoff zu ermitteln. Mit diesem Überblick sollen die Potenziale einer grünen Wasserstoffwirtschaft ermittelt und konkrete Handlungsoptionen für Thüringen abgeleitet werden, damit der Freistaat seine strategische Position in Deutschlands und Europas Mitte in den kommenden Jahren nutzen kann.
Partner für mehr Bürgerbeteiligung
Die ThEGA setzt sich für Bürgerbeteiligung ein. In den ersten Jahren standen dabei vor allem Beratungen und Informationsbroschüren im Fokus. Heute machen sich die Service-stellen Solar- und Windenergie für eine praxisnahe Vor-Ort-Beratung von Bürger*innen und Kommunen stark.
Von der Broschüre zur praxisnahen Beratung
„Energie von Bürgern für Bürger“ ist der Titel einer stark nachgefragten ThEGA-Broschüre aus dem Jahr 2011, die exemplarisch für die Arbeit der Anfangsjahre steht: Sie zeigt, wie Bürger*innen und Kommunen von der Energiewende profitieren und welche Gesellschaftsformen sich eignen, um die Energiewende „von unten“ voranzutreiben. Lag die Zahl der Energiegenossenschaften mit bürgerschaftlicher Beteiligung 2011 noch im ein-stelligen Bereich, so hatte sich ihre Zahl 2013 mit 37 bereits mehr als verdreifacht. Im gleichen Jahr gründete sich mit Unterstützung der ThEGA auch der Dachverband der Thüringer Bürgerenergiegenossenschaften BürgerEnergie Thüringen (BETh) e. V.
Windenergie: Bürgerbeteiligung und Wertschöpfung stehen im Mittelpunkt
Ausgewogene Informationen und Transparenz sind die Grundlage der Bürgerbeteiligung. Aus dieser Überzeugung und einem wachsenden Beratungsbedarf sind in den Folgejahren die Servicestelle Windenergie (2015) und die Servicestelle Solarenergie (2018) entstanden. Beide Einrichtungen beraten praxisnah. Für die Windenergie bedeutet das: Bürgerdialoge moderieren, Infoabende organisieren, Gespräche mit den Akteuren vor Ort führen, Betreiber, Genossenschaft und Banken aktiv miteinander vernetzen. Auch der Austausch mit den Gemeinden zu den Themen regionale Wertschöpfung und Bürgerenergie gehört dazu. „Wir setzen uns dafür ein, Kommunen und Bürger*innen stärker an der Wertschöpfung von Windparks zu beteiligen. Es müssen vor allem jene profitieren, die die Windräder vor ihrer Haustür haben“, sagt Ramona Rothe, Leiterin der Servicestelle Windenergie. Die Erfahrungen zeigen, dass die frühzeitige Einbeziehung von Bürger*innen zu einer höheren Akzeptanz und Mitwirkung vor Ort führt.
Beteiligungsoptionen bei Windenergie
Für die Bürger*innen gibt es verschiedene Beteiligungsoptionen, um von der Windenergie zu profitieren: Die Bürgerenergiegenossenschaft ist die häufigste Form der Bürgerbeteiligung. Beispielsweise ist am Windpark Eckolstädt im Weimarer Land die Energiegenossenschaft Ilmtal eG über ein Nachrangdarlehen indirekt beteiligt. Direkt beteiligt sind Bürger zum Beispiel am Bürgerwindrad im nordthüringischen Nentzelsrode. Zum Erfolg von Thüringens erstem Bürgerwindrad hat die ThEGA aktiv beigetragen. Hier wird der eigene Strom lokal erzeugt und es erfolgt eine verzinste Ausschüttung der Gewinne an die Bürger*innen. Weiteres Plus einer solchen Anlage: Werden Service, Bau und Wartung von Windenergieanlagen durch lokale Unternehmen ausgeführt, wird zusätzlich die Wirtschaft der Region gestärkt.
Solarrechner und Kooperation mit Verbraucherzentrale
Die Solarexperten der Servicestelle Solarenergie setzen sich mit ihrer Arbeit ebenfalls dafür ein, mehr Bürger*innen in Thüringen an der Energiewende zu beteiligen. Sie informieren und beraten zur Förderung und zur Vermarktung von Solarstrom sowie zur Bürgerbeteiligung bei Solarprojekten und Mieterstrom. Ein wichtiges Werkzeug dabei ist der Thüringer Solarrechner. Damit können Thüringer*innen in wenigen Minuten die Wirtschaftlichkeit ihrer Solaranlage berechnen. Inzwischen wird dieses Werkzeug auch von anderen Bundesländern nachgefragt und adaptiert. „Das macht uns ein wenig stolz“, so Prof. Dieter Sell, Geschäftsführer der ThEGA. Ein weiteres ThEGA-Angebot für mehr Partizipation an der Energiewende ist die kostenlose Energieberatung für private Haushalte. Dank einer Kooperation mit der Verbraucherzentrale und dem Thüringer Umweltministerium ist die Verbraucherberatung zu Heizung, Strom und Co. in Thüringen komplett kostenfrei. •
Energielotse für Kommunen
Thüringer Kommunen erfolgreich durch die Energiewende manövrieren und dortige Potenziale für Klimaschutz und Energieeinsparungen nutzen – das ist ein wichtiges Thema der ThEGA. Die Angebote der Landesenergieagentur gehen gezielt auf die Anforderungen von Kommunen ein.
Kommunale Gebäude wie Rathäuser oder Schulen verbrauchen oft mehr Energie als nötig. Das kann an der falschen Einstellung der Heizung, defekten Anlagenkomponenten oder Bedienungsfehlern liegen. Durch Energiemanagement – also die methodische Optimierung aller energierelevanten Prozesse innerhalb einer kommunalen Verwaltung – lässt sich der Energieverbrauch deutlich reduzieren.
Einsparpotenziale erkennen
Seit 2012 unterstützt die ThEGA Thüringer Kommunen mit verschiedenen Angeboten für ein effizientes Energiemanagement. Dabei lassen sich allein durch organisatorische Maßnahmen Energiekosten von 10 bis 20 Prozent sparen. „Wir schauen uns im Einzelfall an, welche Schwachstellen das Energiemanagement einer Kommune hat und welche Einsparpotenziale gehoben werden können. Wenn eine Kommune sich entscheidet, ein Energiemanagement aufzubauen oder zu verbessern, dann ist die ThEGA der erste Ansprechpartner“, so Frank Kuhlmey, Projektleiter Kommunales Energiemanagement.
Energiemanager und Online-Portal Kom.EMS
Eine Säule des Angebots der ThEGA ist die Ausbildung von Energiemanagern. In maßgeschneiderten Schulungen werden kommunale Mitarbeiter*innen in die Lage versetzt, mit Unterstützung der ThEGA ein funktionierendes Energiemanagement aufzubauen. Hierzu gehören beispielsweise das Festlegen von Zuständigkeiten für den Anlagenbetrieb und verbindliche Regeln für die Gebäudenutzung. So wird der Anlagenbetrieb an den tatsächlichen Bedarf angepasst und ein Verbrauchsmonitoring aufgebaut. Thüringenweit hat die ThEGA bereits rund 70 Energiemanager ausgebildet, die seither mit ihren Kommunen Energiekosten und CO2-Emissionen einsparen.
Bei der täglichen Arbeit werden die Energiemanager vom kostenfreien Online-Portal Kom.EMS unterstützt. Es gibt detailliert jeden Schritt vor, den eine Kommune auf politischer, organisatorischer und technischer Ebene durchführen muss, um ein effektives Energiemanagement aufzubauen. Die ThEGA hat Kom.EMS seit 2016 mit den Energieagenturen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg entwickelt. Das Bundesumweltministerium hat das Portal 2020 mit dem Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) ausgezeichnet. „Inzwischen wird Kom.EMS in neun Bundesländern angewendet. Es freut uns sehr, dass unser Tool nun auch bundesweit einen Beitrag zum Klimaschutz leistet“, so Kuhlmey.
Kostenfaktor Straßenbeleuchtung
Erfolgversprechend für Kommunen ist auch das Einsparpotenzial der Straßenbeleuchtung. Die Energiekosten können dort deutlich sinken, wenn energieeffiziente Technologien wie LED-Technik oder hocheffiziente Gasentladungs-Lampen mit Zeitsteuerung zum Einsatz kommen. Die ThEGA steht Thüringer Kommunen beim Modernisieren der Straßenbeleuchtung zur Seite – sei es mit einer Erstberatung zu Beginn oder einer individuellen Prozessberatung während eines laufenden Projektes. Bislang konnten so mehr als 50.000 Straßenleuchten im Freistaat modernisiert werden. Lichtverschmutzung spielt bei der Beratung ebenfalls eine wichtige Rolle: „Ziel unserer Arbeit ist es, Außenbeleuchtungen mit Bedacht einzusetzen. Warmes Licht mit
geringer Farbtemperatur lockt zum Beispiel weniger Insekten an“, erklärt Kuhlmey.
Mobilitätswende gestalten
Moderne Mobilitätskonzepte geben Kommunen zusätzlich die Möglichkeit, den Verkehr in Städten und Gemeinden umweltfreundlich zu gestalten. Mit dem Weiterbildungsangebot „E-Lotsen“ hilft die ThEGA Thüringer Kommunen, sich auf den Wandel im Mobilitätssektor vorzubereiten. Das kostenfreie Weiterbildungsprogramm zeigt kommunalen Mitarbeiter*innen etwa, was beim Beantragen von Fördermitteln oder beim Kauf von Elektroautos und Ladetechnik zu beachten ist. Die E-Lotsen fungieren als zentraler kommunaler Ansprechpartner für Mobilitätsfragen und sorgen dafür, dass Thüringer Kommunen im Mobilitätsbereich zukunftssicher aufgestellt sind.
Türöffner für Energiewende-Projekte
Die Landesenergieagentur versteht sich als Türöffner und Wegbereiter für Energiewende-Projekte „made in Thüringen“. Zudem bringt die ThEGA Projektpartner zusammen und stellt ihr fachliches Know-how für Klimaschutz-Projekte bereit.
Abwärmeprojekte planen und umsetzen
Die ThEGA initiiert als Energiewende-Kompetenzzentrum eigene Projekte und unterstützt die Vorhaben anderer Akteure. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der Nutzung von Abwärme: Ob Motoren laufen, Metall bei hohen Temperaturen bearbeitet oder Druckluft erzeugt wird – viele Thüringer Unternehmen produzieren Wärme als Nebenprodukt ihrer Produktionsprozesse. „Mit dieser bislang nicht genutzten Abwärme könnten rund 500.000 Haushalte in Thüringen mit Wärme versorgt werden“, so Anton Wetzel, Projektleiter Wärme- und Energiekonzepte. Bei Projekten, in denen die Wärmeüberschüsse an Dritte abgegeben werden sollen, sind allerdings im Vorfeld viele technische und wirtschaftliche Fragen zu klären. Der sich daraus ergebende Aufwand und die hohe Komplexität führen dazu, dass solche Projekte meist eine mehrjährige Planungsphase beanspruchen.
Mit Machbarkeitsstudien, einem Abwärmekataster und individueller Projektberatung macht sich die ThEGA an verschiedenen Thüringer Standorten für das Einspeisen von Abwärme in Nah- und Fernwärmenetze stark. So treibt sie seit 2018 im Stahlwerk Unterwellenborn Thüringens größtes Abwärmeprojekt voran. Die überschüssige Wärme soll dort künftig einen bedeutenden Teil der regionalen Fernwärmeversorgung abdecken. Unter Führung der ThEGA sind unter anderem Bürgermeister, Energieversorger und Wohnungsfirmen der Region sowie die ministerielle Ebene involviert, um einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Weg für die Abwärmenutzung zu finden.
Ilmenauer Schwimmhalle profitiert von EU-Förderung und ThEGA-Beratung
Ein weiteres Beispiel: Ilmenau hat im Stadt-zentrum eine neue Schwimmhalle gebaut – direkt neben der Eishalle. Die dort bei der Kälteerzeugung entstehende Abwärme wird nun genutzt, um das Beckenwasser der Schwimmhalle zu erwärmen. Die ThEGA hat die Stadt bei der Antragstellung für Mittel des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von knapp 2,8 Millionen Euro unterstützt und die energetischen Aspekte des Förderantrags geprüft. „Das Beispiel zeigt, was für ein Potenzial in der Abwärmenutzung steckt. In Ilmenau wurde diese Energienutzung konsequent mitgedacht. Im Ergebnis ist der Primärenergiebedarf der Schwimmhalle gegenüber vergleichbaren Neubauten um 74 Prozent reduziert und vermeidet so jedes Jahr 700 Tonnen CO2“, sagt Wetzel.
EU-Projekte der ThEGA: von Abwärme bis Zoopark
Insgesamt hat die ThEGA über das EFRE-Förderprogramm 66,8 Millionen Euro für Thüringer Klimaschutzprojekte auf den Weg gebracht. 25 Thüringer Kommunen hat sie bei der Antragstellung zu technischen Fragen und beihilferechtlichen Aspekten beraten. „Wir haben 2015 mit der Beratung begonnen und uns von Anfang an als Wegbereiter betrachtet, die im Maschinenraum der Energiewende arbeiten“, so Frank Leipe, Projektleiter Kommunale Energiekonzepte. Viele der Kommunen konnten inzwischen ihre energieeffizienten Vorhaben umsetzen, Betriebskosten senken und ihren CO2-Ausstoß reduzieren.
Das Spektrum der geförderten Projekte reicht von der energetischen Sanierung von Turnhallen, dem Neubau eines Sozialgebäudes im Erfurter Zoo über den Ausbau umweltfreundlicher Fernwärme bis zur Optimierung der Straßenbeleuchtung und der Stromeigenerzeugung auf Kläranlagen. Von diesen Erfolgen profitieren auch die Bürger*innen, indem die Energieeinsparung den Kommunen finanzielle Spielräume eröffnet oder Stadtwerke und Zweckverbände ihre Preise stabil halten können. Nicht zuletzt leisten Kommunen und Stadtwerke so einen wichtigen Beitrag, damit Thüringen seine Klimaziele erreicht. „Die CO2-freie Stadt wird in Thüringen bereits sichtbar und die ThEGA hat einen maßgeblichen Anteil daran“, sagt Leipe.
Sprachrohr für wirksamen Klimaschutz
Mit Veranstaltungen, Online-Angeboten, Wettbewerben und moderner Öffentlichkeitsarbeit agiert die Landesenergieagentur als wichtige Thüringer Stimme für Energiewende und Klimaschutz.
Mit ihrem breit aufgestellten Veranstaltungsprogramm und gezielter Öffentlichkeitsarbeit bringt die ThEGA die Themen der Energiewende voran. Dabei richten sich die Angebote der Landesenergieagentur sowohl an ein Fachpublikum als auch an die Bürger*innen des Freistaats.
ThEGA-Forum als Leitveranstaltung
Das jährlich stattfindende ThEGA-Forum hat sich seit seiner Premiere 2012 zur ersten Veranstaltungsadresse für die Energiewende in Thüringen und Mitteldeutschland entwickelt. Dort treffen sich mehr als 350 Entscheider*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung, um über Trends, Geschäftsmodelle und Best-Practice-Beispiele aus der Energiebranche zu diskutieren. Auf dem ThEGA-Forum zeichnet die Landesenergieagentur auch Unternehmen und Kommunen mit dem Thüringer EnergieEffizienzpreis aus. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis würdigt erfolgreiche Projekte und innovative Produkte, die sich um Klimaschutz und Energieeffizienz verdient gemacht haben. So macht die ThEGA das Engagement von Thüringer Akteuren sichtbar und motiviert weitere Kommunen und Unternehmen zum Handeln.
Fachleute vernetzen und Wissen zirkulieren lassen
Mit regelmäßigen Netzwerktreffen leistet die ThEGA seit ihrer Gründung einen wichtigen Beitrag, damit sich Fachleute aus Thüringen themenspezifisch austauschen können, von gegenseitigen Erfahrungen profitieren und gemeinsame Projekte initiieren. Solche Veranstaltungen gibt es für Klimaschutz- und Energiemanager*innen, für kommunale Betreuer*innen europäischer Förderprojekte und für Unternehmen, die sich für Energie- und Ressourceneffizienz einsetzen. Bei dem Veranstaltungsformat „Weiterbildungsfahrt“ stehen ebenfalls Austausch und Vernetzung im Mittelpunkt. Vertreter*innen von Thüringer Kommunen, Umweltorganisationen, Landespolitiker*innen und Bürger*innen können sich auf diesen Busfahrten mit verschiedenen Haltepunkten über Themen und Herausforderungen der Windenergie informieren. „Unsere Fachveranstaltungen sind in erster Linie eine Plattform für jene, die mit ihrem Fachwissen einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Thüringer Energiewende leisten. Seit dem Frühjahr 2020 bieten wir diesen Wissensaustausch auch als Online-Seminare an“, sagt Stephanie Haak, Projektleiterin Marketing & Veranstaltungen.
Bürgernahe Elektromobilität
Die Angebote und Informationen der ThEGA richten sich nicht nur an Spezialisten, sie sprechen auch Thüringer Bürger*innen an. Mit Aktionstagen, Kampagnen und moderner Öffentlichkeitsarbeit wird diese Zielgruppe ebenfalls über Themen und Trends der Energiewende informiert. Die Elektromobilitätstage der ThEGA bieten Elektromobilität zum Anfassen und Ausprobieren. Sie finden in verschiedenen Thüringer Regionen statt und geben den Besucher*innen die Möglichkeit, Elektroautos zu testen, E-Bikes auszuprobieren und sich bei Experten von Autohäusern, Herstellern und Wissenschaft über Lademöglichkeiten, Förderoptionen und Angebote zu informieren.
Klima-Pavillon: seit 2017 in Thüringen unterwegs
Der Klima-Pavillon ist ein weiterer Ort, an dem sich Thüringer*innen über Klimaschutz, Mobilität und Konsum informieren können. Er steht jedes Jahr in einer anderen Thüringer Stadt. Mehr als 75.000 Gäste haben den Pavillon bislang auf seinen Stationen in Apolda, Weimar, Jena und Gera besucht. Er erinnert in Form und Gestalt an die Erdkugel und wird gemeinsam von der ThEGA und dem Thüringer Umweltministerium organisiert. 2021 öffnet der Klima-Pavillon in Nordhausen seine Türen und lädt dort mit Ausstellungen, Vorträgen und Konzerten zum Mitmachen und Informieren ein.