Energie- & Ressourceneffizienz in Thüringen

Infos zur Experten-Beratung, Beispiele & Fördermöglichkeiten

Ressourceneffizienz als Teilgebiet der Ressourcenschonung beschreibt den effizienten Einsatz von Material und Energie. Durch organisatorische Maßnahmen, den Einsatz moderner Technologien oder das optimale Nutzen vorhandener Anlagen lässt sich der Verbrauch von Energie, Wasser und Material in Unternehmen erheblich verringern. Die ThEGA zeigt, wie es geht.

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Ressourceneffizienz kurz & kompakt

Thüringer Akteure erklären was Ressourceneffizienz für sie bedeutet.

Bernd Ehbrecht

Brauerei Neunspringe GmbH

"Als Hersteller von Getränken arbeiten wir besonders energieintensiv. Wir benötigen sowohl Prozesswärme für unsere Waschanlagen als auch Prozesskälte für die Herstellung von Bier."

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Grit Booth

Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen

"Der Earth Overshoot Day, der Tag an dem wir die nachhaltig nutzbaren Ressourcen der Erde für ein Jahr verbraucht haben, findet jedes Jahr früher statt."

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Jasmin Bauer

KNOTEN WEIMAR

"Ressourceneffizienz ist wichtig, um auch für nachfolgende Generationen die Erde in ihrer Einzigartigkeit und gleichzeitigen Vielfalt zu erhalten."

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Thüringer Unternehmen stellen sich vor

Praxisbeispiele für Ressourceneffizienz aus dem Freistaat

Bäckerei Bergmann und Sohn GmbH


Maßnahme: 

Wir wollen die Einwegbecher im Coffee-To-Go-Bereich in unseren Filialen durch einen Mehrwegbecher ersetzen. Mit FairCup haben wir ein Produkt gefunden, welches aus 100 Prozent recycelbarem Polypropylen besteht. Dadurch ist der Becher nahrungsmittelecht, geruchs- und geschmacksneutral und kann bis zu 1000 Mal wiederverwendet werden.

Projektpartner:

  • FairCup GmbH, Göttingen

Beitrag zur Ressourceneffizienz: 

  • Ressourcenschonung und Müllvermeidung durch Einsparung von 75 Prozent der verwendeten To-Go-Verpackungen

Langfristiges Ziel: 

Unser Ziel ist es, 2022 keine Einwegbecher mehr zu verwenden. Ganz aktuell gibt es unser Softeis, alternativ zur Waffel, auch im FairCup. Außerdem suchen wir weitere Einsatzmöglichkeiten für den Becher bzw. die FairBox.

„Wir möchten die Innenstädte sauberer machen und einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Müllvermeidung leisten.“

Stephanie Schieritz, Bäckerei Bergmann

Kontakt:

Bäckerei Bergmann und Sohn GmbH
Ansprechpartnerin: Stephanie Schieritz
Am Angerberg 1
99638 Frömmstedt
Telefon: 0151 1275 6335
E-Mail: s.schieritz@baeckerei-bergmann.de

Website: www.baeckerei-bergmann.de

CBV Blechbearbeitung GmbH


Maßnahme: 

Durch den Mietkauf einer Anlage zur hausinternen Stickstoffgewinnung für die Laserschneideanlagen, haben wir unsere Transport- und Befüllungskosten durch externe Unternehmen und die damit verbundenen Umweltbelastungen reduziert. Außerdem ist es uns durch eine Brauchwasseranlage in Kombination mit installierten Regenwasserzisternen gelungen, eine deutliche Verringerung der benötigten Trinkwassermenge im Unternehmen zu erzielen.

Projektpartner:

  • Schulz Heizung und Bad GmbH, Laasdorf
  • AIRCO SystemDruckluft GmbH, Frankfurt (a. M.)

Beitrag zur Ressourceneffizienz: 

  • Einsparung von 800.000 Liter Trinkwasser pro Jahr
  • Reduzierung von Umweltbelastungen durch Wegfall von Stickstoff-Transporten (ca. 1 Lieferung pro Woche)

Langfristiges Ziel: 

Wir setzen uns für eine engere Zusammenarbeit mit unseren Kunden ein, um eine verstärkte Rückgabe und Wiederverwendung von Verpackungsmaterial umzusetzen.

„Ökonomie und Ökologie gehen bei uns Hand in Hand.“

Werner Neumann, Geschäftsführer CBV Blechbearbeitung

Kontakt:

CBV Blechbearbeitung GmbH
Ansprechpartner: Werner Neumann
Oberanger 4
07646 Laasdorf
Telefon: 026428 54320
E-Mail: s.info@cbv-blech.de

Website: www.cbv-blech.de

Polycare Research Technology GmbH & Co. KG


Maßnahme: 

Der Polyblock besteht aus zwei Hauptkomponenten: die Form und Stabilität gebende Hülle aus Polymerbeton und den wärmeisolierenden Dämmkern. Durch das Leichtbaudesign sparen wir 75 Prozent an Baustoff im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen. Der Polyblock ist zementfrei, sodass sich – über den gesamten Lebenszyklus betrachtet –  60 Prozent CO2 einsparen lässt. Das einzigartige Lego-ähnliche Design des Polyblocks ermöglicht es, mit den eigenen Händen innerhalb weniger Tage ein Haus zu bauen.

Projektpartner:

  • Bauhaus-Universität Weimar
  • MFPA Leipzig GmbH
  • Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, Stuttgart

Beitrag zur Ressourceneffizienz: 

  • Einsparung von 600 Liter Wasser pro Tonne Polymerbeton
  • Zerstörungsfreier Rückbau von Gebäuden, die mit Polyblocks errichtet wurden. Fast beliebig häufige Wiederverwendung der Polyblocks für neue Bauten durch erheblich längere Lebensdauer
  • Abfallvermeidung auf der Baustelle durch Software-gestützte Berechnung des genauen Materialbedarfs

Langfristiges Ziel: 

Unser übergeordnetes Ziel ist die nachhaltige Transformation der Bauindustrie hin zu einer kreislauffähigen Wirtschaft. Eine kontinuierliche technische und ökologische Weiterentwicklung ist wesentlicher Kern der Strategie von Polycare.

„Der Polyblock, einst entwickelt, um den schnellen Wiederaufbau nach Naturkatastrophen zu ermöglichen, ist ein Baustein, der die Art und Weise wie wir Häuser bauen, nachhaltig verändern wird.“

Andreas Kunsmann, COO Polycare

Kontakt:

Polycare Research Technology GmbH & Co. KG
Ansprechpartner: Andreas Kunsmann
Glasmacherstr. 11
98528 Suhl, OT Gehlberg 
Telefon: 0176 8312 4817
E-Mail: a.kunsmann@polycare.de

Website: www.polycare.de

W.AG Funktion + Design GmbH


Maßnahme: 

ORGANICLINE ist durch die Verwendung nachwachsender Rohstoffe der erste Schritt in eine ressourcenschonende Rohstoffgewinnung. Der Werkstoffmix basiert auf Glukose, natürlichen Wachsen, Mineralien und natürlichen Fasern. Die Eigenschaften sind mit Polypropylen vergleichbar. Allerdings bestehen diese Koffer aus nachwachsenden Rohstoffen und sind recycelbar. Der weitgehende Verzicht von endlichem Erdöl verschafft der ORGANICLINE eine nachhaltige, sichere Lieferkette.

Projektpartner:

  • TECNARO GmbH, Ilsfeld

Beitrag zur Ressourceneffizienz: 

  • Einsparung von 2,6 Kilogramm CO2 pro Kilogramm ORGANICLINE-Material

Langfristiges Ziel: 

Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und unserer Umwelt nimmt in unserer Wertvorstellung eine wichtige Stellung ein. Wir achten daher bereits vom Materialeinsatz bis zur sachgerechten Entsorgung darauf, eine positive Umweltbilanz bei den Produkten sowie im gesamten Unternehmen zu realisieren. Bis zum Jahr 2030 möchten wir mit 100 Prozent ORGANICLINE der nachhaltige Marktführer für Mehrwertverpackung sein.

„Werte wie Ehrlichkeit und Verantwortung lassen keinen Raum für halbfertige Konzepte.“

Bertram Göb, Geschäftsführer W.AG

Kontakt:

W.AG Funktion + Design GmbH
Ansprechpartner: Bertram Göb
Wiesenweg 10
36419 Geisa/Rhön
Telefon: 036967 6740
E-Mail: info@wag.de

Website: www.wag.de

Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH


Maßnahme: 

Der Bosch Standort auf dem Eisenacher Wartenberg will bis 2022 den Strombedarf über Eigenstromversorgung durch Photovoltaikanlagen und den Exklusivbezug von Strom aus Windkraft decken. Der Bezug von Erdgas wird durch den Umbau der Standort Wärme- und Kälteversorgung auf ein Wärmepumpensystem eliminiert. Zusätzlich wird der Stromverbrauch durch ein ausgeklügeltes Energiemanagement, basierend auf künstlicher Intelligenz und Nutzung einer eigens entwickelten Energieplattform (EP) zur Datenverarbeitung minimiert.

Projektpartner:

  • Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH
  • Robert Bosch GmbH
  • Bosch Solar Services GmbH
  • Bosch.IO GmbH

Beitrag zur Ressourceneffizienz: 

Baseline Energiebedarf elektrisch: 46 GWh pA
Baseline Energiebedarf thermisch: 7 GWh pA

  • 95 % Einsparung Erdgas für Wärmebedarf (7 GWh pA)
  • 15 % Eigenstromerzeugung durch Photovoltaik (9,2 MWpeak, 8,1 GWh pA)
  • mind. 14 % Stromversorgung mit regionaler Windkraft
  • Netzbezug elektrisch seit A/2020 CO2-neutral durch Grünstromverträge
  • 5-10 % Energieeffizienz durch intelligentes Energiemonitoring mittels der EP und Maßnahmenumsetzung in Versorgung und Produktion

Langfristiges Ziel: 

Die Speicherung von Energie zur Eigenverbrauchsmaximierung und Lastspitzensenkung ist aktuell in Prüfung. Zudem soll der Einsatz regionaler Windkraft weiter angehoben werden. Der Einsatz KI-basierter Prognosen wird langfristig zu einer maximierten Nutzung regenerativ erzeugten Stroms durch Hebung energetischer Flexibilität führen. Mittels der EP strebt Bosch die Ergänzung der Produktionssteuerung durch zusätzliche Eingangsparameter an. Ziel ist ein ausgewogener Ablauf aus Energieangebot und Bedarf, um Spitzenlasten und damit verbundene Kosten zu minimieren.

„Wir wollen den CO2-neutralen Bosch-Standort schaffen, der im Gegensatz zu externen Kompensationsmaßnahmen, durch den intelligenten und effizienten Einsatz lokaler und eigenerzeugter, regenerativer Energien den Wertstrom nachhaltig fördert.“

Michael Dietzel und Vincent Barnstorff, Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH

Kontakt:

Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH
Ansprechpartner: Michael Dietzel (EnMB), Vincent Barnstorff (PM)
Robert-Bosch-Allee 1
99817 Eisenach
E-Mail: Michael.Dietzel@bosch.com und
Vincent.Barnstorff@de.bosch.com

Website: www.bosch.com/de/nachhaltigkeit

CASEA GmbH


Maßnahme: 

Rücknahme und mechanische Aufbereitung von verworfenen Formen und Dentalgipsformen zur Rückführung in den Produktionsprozess (Nutzbarmachung der Ressource Gips). Dies führt zur Ressourcenschonung, da ein Anteil an Naturgips durch den Formenbruch ersetzt wird. Seit 2020 werden die Gipsformen von CASEA-Kunden zurückgenommen. 2023 wurde die Genehmigung auf die Annahme von Formengipsen anderer Hersteller erweitert. Der Aufbereitungsprozess wird aktuell noch optimiert. Der Aufwand ist sehr hoch.

Beitrag zur Ressourceneffizienz: 

Es werden jährlich ca. 4.000 t Gipsformen zurückgenommen. In Zukunft wird diese Zahl voraussichtlich deutlich steigen, da die Deponierung sehr teuer ist. Die Gipsformen weisen eine hohe Reinheit auf und werden nach der Aufbereitung dem Produktionsprozess wieder zugeführt.

Langfristiges Ziel: 

Momentan ist die Aufbereitung sehr wetterabhängig und soll in diesem Jahr noch als "überdachter Prozess" umgesetzt werden. Auch der Aufbereitungsprozess wird aktuell noch weiter optimiert. Ebenso soll der Anteil der Gipsformen im Produkt weiter erhöht werden.

Kontakt:

CASEA GmbH
Ansprechpartnerin: Dr. Grit Losch
Pontelstraße 3
99755 Ellrich
Telefon: +49 36332 89-260
E-Mail: grit.losch@casea-gips.de

Website: www.casea-gips.de

Polytives GmbH


Maßnahme: 

Der Fließverbesserer bFI von Polytives ist ein Additiv, welches den Schmelzflussindex von Polymeren erhöht und damit Verarbeitungsprozesse und Eigenschaften verschiedener Basiskunststoffe optimiert. Fehler in der Herstellung können vermieden, Zykluszeiten verringert werden. Der Einsatz des Fließverbessers bewahrt außerdem die Recyclingfähigkeit des jeweiligen Basiskunststoffes und zeichnet sich allgemein als nicht-toxisches Alternativmaterial zu anderen Additiven aus.

Beitrag zur Ressourceneffizienz: 

Ein erhöhter Schmelzflussindex optimiert Verarbeitungsprozesse, sodass Energieeinsparungen von rund 30 % möglich sind. Erniedrigte Verarbeitungstemperaturen senken den CO2-Verbrauch. Erweiterte mechanische Materialeigenschaften in den Endprodukten können die jeweiligen Produktlebenszyklen verlängern. Die Endprodukte profitieren durch sortenreinen Einsatz der Additive von einer gleichbleibenden oder besseren Wiederverwertbarkeit.

Langfristiges Ziel: 

Mit der stetigen Optimierung der Polytives-Produkte erschließen wir neue Anwendungsfelder. So schaffen wir Kunststoffverarbeitern einen erweiterten Zugang zu Prozessoptimierungen und Materialanwendungen.

Kontakt:

Polytives GmbH
Ansprechpartner: Oliver Eckardt und Viktoria Rothleitner
Hans-Knöll-Straße 6
07745 Jena
Telefon: +49 3641 519 69 41
E-Mail: info@polytives.de

Website: www.polytives.com

Die Thüringer Ressourcenkonferenz REKON widmet sich dem Ressourcenverbrauch in Unternehmen.
Sie findet am 29. März 2023 in Erfurt statt.

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Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)

Mainzerhofstraße 10
99084 Erfurt
Telefon: 0361 5603-220
E-Mail: info@thega.de

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